Mit unserer Kirchengemeinde gehören wir zum Kirchenkreis Bramsche und dieser gehört mit anderen Kirchenkreisen zum Sprengel Osnabrück.
Der geistliche Leiter des Sprengels ist der neue Regionalbischof Friedrich Selter.
Hier stellt er sich vor:
Was mir wichtig ist
Liebe Leserin, lieber Leser,
zu meiner Amtseinführung am 21. März, habe ich über einen meiner derzeitigen Lieblingsverse gepredigt: „Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.“ (Epheser 1, 18) Was bedeutet es aber, Gemeinde und Kirche in einer Zeit zu sein, in der seit über einem Jahr die Pandemie mit ihrem Bedrohungspotential das Lebensgefühl beherrscht? Was bedeutet es, Kirche zu gestalten, wenn die Probleme dieser Welt so vielfältig und gravierend sind? Ich bin überzeugt, dass wir als Christinnen und Christen gerade in dieser Welt und in dieser Zeit zur Hoffnung berufen sind. Das bedeutet: Dem Schweren nicht ausweichen, aber das Leben feiern. Dem Leiden hilfreich begegnen, aber der Hoffnung ein neues Lied singen. Weil aber auch ich nicht immer von Hoffnung erfüllt bin, bete ich manchmal den Anfang von Psalm 103: „Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ Meine Erfahrung ist, dass es uns besser geht, wenn wir uns bewusst machen, wofür wir dankbar sein können. Dann können wir auch anderen Mut machen und neue Hoffnung schenken.
Mir ist wichtig, den Reichtum unserer Kirche gerade in ihrer Vielfalt zu entdecken: Traditionsreiche und moderne Formen von Gemeinschaft, große Vielfalt an Gottesdiensten – präsent und virtuell und mit verschiedenen musikalischen Genres, Kultur und Diakonie, Bildung und Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Vor allem aber engagierte ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitende in Stadt und Land. In dieser Vielfalt liegt ein starkes Zukunftspotential und zugleich die Anschlussfähigkeit an eine differenzierte Gesellschaft.
Bischof Meister hat mich bei meiner Einführung bezeichnet als „Mann für den Walking Bass“ und dabei auf meine große musikalische Leidenschaft angespielt. Als E-Bassist in einer BigBand und Kontrabassist in einer Swingband habe ich die schöne Aufgabe, mit Rhythmus und Grundlinien eine solide Basis zu halten und harmonische Übergänge zu markieren, auf der die anderen Instrumente sich entfalten und solieren können. Das übertrage ich gerne auf meine Leitungsaufgabe im Sprengel. Ich habe Lust, mit anderen gemeinsam etwas zu gestalten. Dabei überlasse ich die Bühne gerne den jeweiligen Experten. Klar: Hin und wieder soll man auch den Bass deutlich raushören. Theologische Akzente zu setzten gehört eben auch zu meinem Amt. Dabei ist meine Perspektive geprägt von fast zwanzig Jahren als Gemeindepastor sowie den elf Jahren im Superintendentenamt in Göttingen. Für mich steht fest: Kirche lebt von ihren Gemeinden und Einrichtungen vor Ort und den Menschen, die hier gemeinsam wirken.
Gebürtig stamme ich aus Moers am linken Niederrhein. Meine Frau Stefanie ist Kulturpädagogin. Wir sind seit fast fünfunddreißig Jahren ein Paar und glückliche Eltern von drei erwachsenen Töchtern.
Regionalbischof Friedrich Selter